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Fachliche Grundlagen

Quartiersarbeit bei der Caritas in der Erzdiözese Bamberg bedeutet: sich aktiv und engagiert für die Entwicklung und Stärkung von Quartieren (Stadtteilen, Vierteln und Kommunen) einzusetzen. Der Begriff Quartier umfasst dabei nicht nur einen geografischen Raum, sondern repräsentiert auch einen sozialen und identitätsstiftenden Raum der lokalen Akteure. Unsere Arbeit orientiert sich an den Grundlagen des Fachkonzepts der Sozialraumorientierung (SRO), das den Alltag und die Lebenswelt der Menschen vor Ort in den Fokus nimmt.

Im Zentrum von Quartiersarbeit steht die Präsenz im Sozialraum, der von unterschiedlichen Gruppen aus diversen Gründen unterschiedlich erschlossen wird. Partizipation und Demokratisierung sozialer Prozesse, sowie die Einflussmöglichkeiten der Bürger:innen auf Institutionen werden durch sozialräumliche Arbeit gestärkt, der Dialog im Sozial- und Lebensraum als Ausgangsbasis für lokale Veränderungsprozesse wird gefördert. Sozialraumorientierung ist dabei mehr als nur Fachkonzept – sie ist eine gesellschaftliche Verpflichtung und Grundlage lokaler Organisation zur Selbsthilfe. Entsprechend bilden ihre Leitsätze wie die Orientierung am Willen der Menschen, die Unterstützung von Eigeninitiative und Hilfe zur Selbsthilfe, die Konzentration auf Ressourcen sowie die zielgruppen- und bereichsübergreifende Zusammenarbeit das Fundament der Quartiersarbeit.

Quartiersarbeit hat eine Vielfalt von Bezeichnungen wie „Quartiersmanagement“ oder „Gemeinwesenarbeit“, die je nach Kontext unterschiedliche Erwartungen hervorrufen können. In Abgrenzung zu bestehenden Fördermodellen, aber vor allem um die Eigenständigkeit, die notwendige Freiheit im Handeln und das breite Spektrum ihrer Aufgaben widerzuspiegeln, wurde sich in der Diözese Bamberg für den Begriff „Quartiersarbeit“, bzw. „Quartiersarbeiter:innen" entschieden.

In diesem Selbstverständnis ist Quartiersarbeit der Motor für eine umfassende, solidarische, gesellschaftliche Verantwortungsübernahme. Durch die sozialraumorientierte Arbeit werden die Identität und die Selbstbestimmung der Menschen vor Ort gestärkt. Ziel ist es, konsequent subsidiär vorhandene Lösungsansätze aufzudecken, zu aktivieren und in gemeinsamer Anstrengung eine nachhaltige positive Veränderung im Quartier zu bewirken.